Equal Pay Day – die Bürste bringt Bares!

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Am gestrigen „Equal Pay Day“ haben wir Jusos uns in Hattingen für eine faire Bezahlung für Frauen stark gemacht. Bei unserem Stand machten wir die „Unausgewogenheit“ der Lohnverhältnisse zum Thema – das konnte man bereits auf den ersten Blick erkennen.

Für den Fall, dass der Titel missverständlich sein sollte – „Bürste“ bezieht sich hier auf den männlichen Schnurrbart. Ist kein sehr moderner Begriff, klingt in der Überschrift aber gut. Und es passt zum Thema!

Equal Pay Day – wir schauen auf die Waage

„Berufe mit Zukunft – Was ist meine Arbeit wert?“ – unter diesem Motto steht der Equal Pay Day 2016. Dies haben wir an unserem Stand mit einer Waage dargestellt, die gut veranschaulichte, dass Frauen im Finanz-Vergleich mit Männern häufig noch ziemliche Leichtgewichte sind.

Da haben wir uns schon gefragt – wie kann das in einem Land wie Deutschland eigentlich angehen?

Wir haben mit vielen Leuten gequatscht, eine Menge Schokotaler verteilt (nur wenige selber verspeist) und eine Menge Spaß bei der Beschäftigung mit diesem ernsten Thema gehabt :)

21 Prozent auf alles – außer den Gehaltsscheck

Frauen in Deutschland haben bis gestern umsonst gearbeitet und verdienen erst ab heute/ab Montag wieder Geld!

Das haben Sie vermutlich auf dem Gehaltsscheck nicht gemerkt, doch bei einem Kassensturz am Ende des Jahres könnten Sie das durchaus vergleichen. Der „Equal Pay Day“ markiert symbolisch den Tag, bis zu dem Frauen in Deutschland statistisch betrachtet kein Geld erhalten, wohingegen für Männer schon am Anfang des Jahres die Kasse klingelt.

21 Prozent sind nicht ohne – damit wird man zwar kein Weltmeister, aber in Europa stellt das schon eine Nummer da, mit der man nur knapp das Podium verpasst – nur Estland, Österreich und Griechenland haben eine größere Lohnlücke zwischen den Geschlechtern vorzuweisen. Der Schnitt in der EU liegt übrigens bei einem „Gender Pay Gap“ von 16 Prozent.

Gender Pay Gap keine Schuld der Frau!

Frauen sind seltener in Führungspositionen anzutreffen, häufiger in „prekären Beschäftigungsverhältnissen“ tätig und eher in Pflege-, Reinigungs- und anderen Dienstleistungs-Berufen zu finden, die weniger gut bezahlt werden als etwa Jobs in der Industrie.

Nun könnte man natürlich sagen: „Eigene Schuld, sollen die doch besser bezahlte Berufe ergreifen!“ Naja…….das Thema „gläserne Decke“ für Frauen auf der Karriereleiter wollen wir hier nicht vertiefend erörtern. Zudem ist nach wie vor die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gerade für Frauen ein großes Thema – und das wird es mit Sicherheit auch bleiben.

Frauen müssen bei der entsprechenden Qualifikation natürlich auch faktisch die Chance haben, die Berufe zu ergreifen, auf die sie hingearbeitet haben! Alles andere wäre ja ein Treppenwitz.

Also alles irgendwie lösbar?

Der Witz kommt zum Schluss. Neben diesem Gender Pay Gap von 21 Prozent gibt es noch die „bereinigte Lohnlücke“, welche in Deutschland etwa 7 Prozent beträgt.

Was das heißt? Einmal angenommen, Mann und Frau würden mit gleicher Qualifikation im gleichen Beruf arbeiten – so bekäme die Frau immer noch 7 Prozent weniger Gehalt. Dies wird häufig zurückgeführt auf eine schwächere Verhandlungsweise von Frauen beim Thema Gehalt – aber sollte sich das Gehalt von äquivalent qualifizierten Menschen in gleichen Berufen sich derart unterscheiden?

Klares Nein von uns!

Nichts geht über Quellen!

Da der große Freund aller Menschen, die mit Zahlen arbeiten, die Statistiken sind, verweisen wir an dieser Stelle hier gerne auf die Pressemeldung vom Statistischen Bundesamt zu diesem Thema. Besonders die dortige Anmerkung zum Thema Mindestlohn sollten wir in den kommenden Jahren gut im Auge behalten ;)