Buntes Hattingen – Erfolgreich gegen rechte Parolen
Am 26.03. kamen gut 500+ Menschen in Hattingen zusammen, um gemeinsam mit dem Bündnis „Buntes Hattingen gegen Rechts“ zu demonstrieren. Die Veranstaltung der „Spaziergänger“ aus dem Querdenker-Umfeld, gegen die sich unsere Gegendemonstration richtete, war deutlich schlechter besucht. Wir danken allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für diese starke und bunte Botschaft.
Gegenwind für Querdenker-Szene in Hattingen
Die „Spaziergänger“, die in Hattingen immer noch regelmäßig jeden Montag ihre Protestrunde drehen, sind Anwohnern entlang der Strecke schon längst ein Dorn im Auge. Was sich zuerst nur gegen die Corona-Politik richtete, hat sich in den vergangenen Monaten – auch mit Blick auf den Ukraine-Krieg – jedoch immer weiter radikalisiert. Dabei ist häufig von Frieden die Rede, effektiv wird aber die Kapitulation der Ukraine gefordert. Der Höhepunkt der Geschehnisse war zuletzt erreicht, als sich der Staatsschutz einschaltete – in einschlägigen Telegram-Gruppen der Hattinger Spaziergänger wurden NS-Zitate und verfassungsfeindliche Parolen geteilt.
Für den 26.03. rief die Gruppierung der Spaziergänger außerdem zu einer Großveranstaltung in Hattingen auf. Hierzu wurden zahlreiche Besucher aus der gesamten Querdenker-Szene erwartet. Um dem effektiv etwas entgegenzusetzen, reaktivierten wir gemeinsam das Bündnis „Buntes Hattingen gegen Rechts“ und meldeten eine Gegendemonstration an. Für uns als Bündnis – und als SPD – war klar, dass wir rechte Parolen in Hattingen nicht einfach so dulden können.
Demozug vom Rathaus zum Untermarkt
Die Demonstration unseres Bündnisses begann mit einer Ansprache am Rathaus. Auf dem Rathausplatz hatten sich trotz regnerischem Wetter bereits zahlreiche Menschen versammelt. Gemeinsam ging es anschließend durch die Innenstadt Richtung Altes Rathaus. Am Untermarkt stand dann letztlich eine große und entschlossene Menschenmenge zusammen. Aufgrund der zahlreichen Plakate, Schilder und Regenbogen-Schirme war es vor allem ein sehr bunter Anblick.
Vor Ort gab es mehrere Ansprachen und Redebeiträge. Für das Bündnis selbst sprachen etwa Marvin Bruckmann (Grüne Jugend) oder Leon Reinecke (Jusos), als Bundestagsabgeordneter für Hattingen kam auch Axel Echeverria (SPD) zu Wort. Der gemeinsame Tenor war klar: Wir alle wollen Frieden – aber keinen Frieden unter falscher Flagge. Russland hat die Ukraine angegriffen und steht in der Pflicht, diesen Krieg zu beenden. Die Ukraine ist Opfer und nicht Täter. Wir lehnen eine Instrumentalisierung der Friedenstaube und anderer verwandter Symbole für die eigene (rechte) Agenda entschieden ab.
Hattingen hat Platz für Vielfalt, aber keinen Platz für rechtes Gedankengut und Verschwörungstheorien. Das haben wir mit dieser Gegendemonstration wieder einmal unter Beweis gestellt. Wir danken alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Erscheinen und ihre Energie!