Holschentor – was Gutmenschen leisten können

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Zwei freudige Anlässe gab es gestern in unserem schönen Hattingen zu feiern – unsere Freiwilligenagentur feierte ihren 10. Geburtstag und unser Zentrum für bürgerschaftliches Engagement (ZBE) / Holschentor wurde eingeweiht – sogar im Beisein des NRW-Landesministers Mike Groschek.

„Tag der offenen Tür“ am Holschentor

Das Gebäude am Holschentor hat sich deutlich weiterentwickelt seit der Begehung der SPD-Ratsfraktion im vergangenen Jahr – gestern nun wurde es mit einer großen Eröffnungsfeier offiziell eingeweiht. Das Wetter war der Veranstaltung leider wenig würdig, beständig regnete es während der Reden vor dem Haupteingang des Gebäudes, an dem es das Band zu durchschneiden galt.

Unser Bürgermeister Dirk Glaser begrüßte die unter Regenschirmen wartende Menge – und erklärte auch, wieso denn der Begriff „Holschentor“ die ursprüngliche Bezeichnung „Zentrum für bürgerschaftliches Engagement (ZBE)“ abgelöst habe. ZBE klinge doch reichlich nach „Busbahnhof“, der Begriff Holschentor sei insgesamt griffiger.

Gutbürger statt Wutbürger in Hattingen

Mike Groschek, NRW-Landesminister für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr, lobte den hier in Hattingen umgesetzten Bau bzw. die Verwirklichung eines solchen Zentrums. Eine zentrale Anlaufstelle für Ehrenamtliche in der ganzen Stadt sei wichtig und besonders. Mit solchen Projekten in einer Stadt, die auch zu gut sichtbaren Erfolgen führen, habe man als „Gutbürger“ auch entsprechenden Rückhalt – man stehe nicht alleine da, weder personell noch argumentativ. Zusammen könne man auch viel bewegen, Dinge ins Rollen bringen und als Gemeinschaft für die Gemeinschaft etwas Gutes schaffen, so Groschek.

Viel gespart dank „Muskelhypothek“

Unser Leiter der Hattinger Freiwilligenagentur, Andreas Gehrke, gab sich keine Mühe zu verbergen, dass dies ein besonderer Tag für ihn war. „Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass für mich heute ein lange gehegter Traum in Erfüllung geht“, so Gehrke.

Vorneweg bedankte er sich bei seinen Vorgesetzten, die auch an die Idee eines Zentrums für bürgerschaftliches Engagement geglaubt und ihn bei seiner Arbeit unterstützt hätten. Einen ebensolchen Dank richtete er seine Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung, die ebenfalls nach Kräften am Projekt mitwirkten.

„Hattingen hat tolle Ehrenamtliche“ brachte Gehrke es danach prägnant auf den Punkt – gerade war von ihm berichtet worden, was die Ehrenamtler alles an Arbeit in das Gebäude investiert hätten. Im Rahmen eines Förderprogrammes habe man 80 Prozent der Fördersumme nicht selber tragen müssen, die übrigen 20 Prozent musste die Stadt aufbringen. Deren Anteil aber konnte noch weiter gesenkt werden – über die sogenannte „Muskelhypothek“ ließ sich der städtische Finanzierungsanteil reduzieren, sofern die Bürgerinnen und Bürger selber ein entsprechendes Maß an Arbeit in das Gebäude Holschentor investierten.

Laut Gehrke sei die genaue Abrechnung erst für Mitte Mai vorgesehen, aber er rechne durch die fleißige Mitarbeit aller Beteiligten mit „einem fünfstelligen Betrag deutlich über 60.000 Euro Geldwert.“ Dies sei nur dadurch möglich gewesen, dass die Ehrenamtlichen teilweise „bis an ihre Belastungsgrenzen“ gegangen seien.

„Einfach ein tolles Haus“

Anfänglich waren für die ehemalige Holschentorschule lediglich Investitionen in den Brandschutz und in die Barrierefreiheit des Gebäudes geplant. Der Fronteingang ist nun auch für Rollstuhlfahrer ebenerdig gelegen, es gibt einen großen Fahrstuhl und die damalige geschwungene Außentreppe wurde nun durch eine moderne Fluchttreppe ersetzt. Man habe aber inzwischen“ein Zentrum geschaffen, was erheblich mehr zu bieten hat“, so Gehrke. Alle Räume des Gebäudes würden durch die Initiative „Freifunk“ mit offenem WLAN versorgt und im Erdgeschoss sei in einem Raum eine induktive Höranlage für hörgeschädigte Menschen vorhanden. „Es ist einfach ein tolles Haus geworden.“.

Wir als SPD Hattingen haben darüber hinaus auch schon eine Spende von mehreren Defibrillatoren für medizinische Notfälle zugesagt.

Darüber hinaus sprach Gehrke auch ein Lob an die Wirtschaft aus, die nicht nur punktuell ausgeholfen habe, sondern auch mit solchen strategischen Partnerschaften wie mit der Sparkasse, den Stadtwerken, der HWG und der Firma Gelsenwasser Planungssicherheit für das Holschentor in Hattingen biete.

Irgendwo mitwirken oder Neues umsetzen

Im Holschentor ist eine Vielzahl von Gruppierungen und Vereinen vertreten, an die man sich wenden kann – etwa der Bürgerbusverein, die Freifunker oder der Jugendmigrationsdienst der AWO. Einige von ihnen stellten sich am gestrigen Tage in den Räumen vor, um einmal die ganze Bandbreite des Engagements im Holschentor abzubilden. Genauso kann man aber mit der Hilfe der Freiwilligenagentur auch vor Ort neue Projekte und Initiativen ins Leben rufen. „Ich bin sicher, dass wir uns hier öfter sehen werden!“, gab Gehrke den Gästen noch mit auf den Weg.

Im Anschluss an seine Rede wurde feierlich und gemeinschaftlich das Band vor dem Haupteingang des Gebäudes durchschnitten und somit das Holschentor „offiziell“ in Funktion gesetzt.

Hier schließen wir uns gerne den gestrigen Worten von Andreas Gehrke an: „Dies ist ein guter Tag für Hattingen! Glückauf!