SPD Hattingen wählt Klaus Orth zum neuen Vorsitzenden

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Im AWO-Bürgertreff in Winz-Baak fand gestern die Jahreshauptversammlung des SPD-Stadtverbandes Hattingen statt. Diese stand ganz im Zeichen der Neuwahl eines Vorstandsvorsitzenden.

Mit einem Stimmergebnis von 95% für Klaus Orth entschieden die Genossinnen und Genossen sich nicht nur für einen äußerst erfahrenen Gewerkschafter, sondern auch für einen mitreißenden Redner – und davon gab es an diesem Abend direkt eine Kostprobe.

Grüße von unseren Kandidaten

Die stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende Sabine Radtke eröffnete pünktlich die Versammlung und hieß die anwesenden Genossinnen und Genossen willkommen.
Darüber hinaus waren auch diverse Gäste anwesend, die mehreren Grußworten lauschen durften.

So wies etwa unser Bürgermeisterkandidat Manfred Lehmann auf die Notwendigkeit hin, ganz im Sinne seiner „Politik der Einladungen“ innerhalb des Rates „Mehrheiten für gute Ideen zu suchen“ – eine Aussage, an der unser Landratskandidat Olaf Schade nahtlos anknüpfen konnte.
Auch er hob hervor, dass Themen der Kommunen natürlich auch in erheblichem Maße auf die Kreisebene einwirken würden.
Unter diesem Gesichtspunkt müsse man Politik immer gemeinsam gestalten – „mit den Städten, für die Region!“.

Ein geschäftiges Jahr 2014

Im Folgenden trug Sabine Radtke den Geschäftsbericht des Vorstands vor. Ohne Zweifel sei das vergangene Geschäftsjahr keine leichte Kost gewesen, gab sie zu verstehen. Die entscheidenden Wegpunkte stünden aber nun fest und man könne sich auf die anstehenden Wahlen fokussieren.

Unser Kassierer Jörg Faust gab ebenfalls seinen Bericht zu Protokoll, wobei er auf ein „Jahr der Kommunalwahlkämpfe“ verwies. Insgesamt zog er ein positives Fazit zur finanziellen Lage des SPD-Stadtverbandes.

Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Vorstellung von Klaus Orth

Der nächste Punkt der Tagesordnung las sich auf dem Papier recht nüchtern: „11. Kandidatenvorstellung“ war dort vermerkt. Aber in diesem Punkt steckte ordentlich Zunder. Bei seiner Rede machte Klaus Orth deutlich, dass er mit seinen 66 Jahren Lebenserfahrung den Altersdurchschnitt in der Partei zwar leicht nach oben drücke, er sich aber durchaus nicht zu alt für diese verantwortungsvolle Aufgabe fühle. Mit einem Schmunzeln verwies er hierbei auf den Klassiker „Mit 66 Jahren“ von Udo Jürgens.

„Ich rede immer klare Kante“

Klaus Orth hat bereits einige Wegmarken hinter sich gebracht – 45 Jahre SPD-Mitglied, 30 Jahre Gewerkschafter (davon viele Jahre als Bezirksleiter der ÖTV NRW) und beruflich Arbeitsdirektor beim TÜV Nord. Heute ist er Vorsitzender des Ortsvereines Niederwenigern.
In seiner Ansprache stellte er klar, dass er sich nicht davor scheue, Problemfelder anzusprechen – ob sie nun die Stadt oder die Partei betreffen. „Ich rede immer klare Kante“, so Orth.

 

Klaus Orth Wahl Vorsitz SPD Hattingen - Vorstellung von Klaus Orth

Klaus Orth: „Ich rede immer klare Kante“

Auch seine Agenda führte er in wesentlichen Teilen schon aus – einer dieser Punkte ist etwa die „Stärkung des kommunalpolitischen Gesichts der SPD“. Er trommelte dafür, dass die SPD vor allem auch als eine Bewegung verstanden werde müsse, die bestimmten Idealen folge.

So sollte es seiner Meinung nach Themenforen geben, die sich nicht alleine mit städtischen, sondern wirklich mit gesellschaftlichen Konfliktthemen auseinandersetzen. Beispielhaft dafür nannte er etwa das Freihandelsabkommen TTIP oder die Diskussion über das Thema Armut.
Ebenso setzte er das Thema der Jugendförderung hoch oben auf seiner programmatischen Liste an.

Des Weiteren warb er für mehr Selbstbewusstsein innerhalb der Partei – keine Arroganz, aber ein Gefühl für die eigenen Qualitäten müsse gegeben sein.
„Verlässlichkeit und das Eintreten für die Dinge, die man in Wahlkampf versprochen hat – das sind die Stärken unserer Partei, dafür stehen wir!“, so Orth.
Und eben jenes Selbstbewusstsein müsse auch so in die kommenden Wahlkämpfe einfließen.

In diesem Zusammenhang zeigte sich Orth zudem in hohem Maße erstaunt über den personellen Zustand der CDU Hattingen, in der sich offensichtlich auch nach intensiver Suche kein einziger fähiger Kandidat für das Bürgermeisteramt habe finden lassen.

95 Prozent für Klaus Orth

Er wies mit Nachdruck darauf hin, dass in dieser SPD „viel Herzblut“ von ihm stecke. Wer ihn wähle, der müsse sich auch darüber im Klaren sein, dass er „nicht nur reden, sondern auch machen“ wolle. Scherzhaft merkte er an: „Wenn ihr mich jetzt trotzdem wählt, seid ihr selber schuld.“

Seine wuchtige Rede und seine klaren Worte stießen auf viel Gegenliebe seitens der Genossinnen und Genossen, was sich auch so im Ergebnis niederschlug.
Von den anwesenden 44 Delegierten sprachen sich 42 für Orth aus, es gab eine Gegenstimme und eine ungültige Stimme.

Nach seiner Wahl bedankte sich unser neuer Stadtverbandsvorsitzender mit einem Strauß Blumen bei der stellvertretenden Landrätin Sabine Kelm-Schmidt, die im vergangenen Jahr noch das Amt der Stadtverbandsvorsitzenden bekleidet hatte. Ende letzten Jahres stellte sie ihr Amt jedoch zur Verfügung, um das Wahlkampf-Team von Landratskandidat Olaf Schade zu verstärken.

Ebenso sprach Orth den beiden stellvertretenden Vorsitzenden Carsten Bäcker und Sabine Radtke seinen ausdrücklichen Dank aus. Diese hätten in der Zwischenzeit den Stadtverband sehr verlässlich geführt.

Mit nun wieder vollständigem Stadtverbandsvorstand endete unsere Jahreshauptversammlung.