Jusos setzen Zeichen gegen Parolen

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Gute Laune trotz eines traurigen Anlasses gab es bei unserer Veranstaltung „Zeichen setzen gegen Parolen“. Wir Jusos hatten am Samstagabend zum gemeinsamen Seminar mit dem Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ eingeladen.

Mittags war die Stimmung erst verdorben

Es waren noch gute fünf Stunden bis zum Beginn der Abendveranstaltung, als einige Jusos sich auf den Weg in die Innenstadt machten. Die AfD war mit einem Infostand vor Kaufland zum ersten Mal in Hattingen unterwegs und versuchte, ihre Parolen unter die Leute zu bringen. Als wir eintrafen, befand sich der Stand allerdings schon im Abbau. Kein schönes Erlebnis – aber genau der richtige Ansporn für die Abendveranstaltung!

„Früher haben wir einfach draufgehauen“

Die Veranstaltung der Seminarreihe „Stammtischparolen“ fand im Holschentor statt und wurde vom Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ durchgeführt. Dieses tourt durch ganz Deutschland und hält Seminare für jene ab, die Faschisten und Rassisten nicht argumentativ das Feld überlassen wollen.

Zu Beginn bat Referent Fabian Bremer um eine Vorstellungsrunde, bei der jeder seine bisherigen Erfahrungen mit Rassismus schildern sollte. Bei den persönlichen Erlebnissen war einiges vertreten. Von „noch gar keine Erfahrung mit Rassismus“ bis zum Opfer von hasserfüllten Angriffen reichte die Bandbreite. Einer der älteren Teilnehmer erzählte noch aus der Zeit, als die Diskussionen um Parolen noch schlagfertig geführt wurden. „Heute ist alles anders. Früher haben wir einfach draufgehauen und die hätten sich gewundert, wenn wir es nicht getan hätten“, hieß es.

Interaktives Gegenhalten

Nach der Vorstellungsrunde gab es direkt einen praktischen Auftrag. Die eine Hälfte der Kursteilnehmer sollte Parolen vertreten, während die andere Hälfte den Auftrag bekam, dagegen zu argumentieren. Diese Lockerungsübung sorgte für reichlich Spaß. Anschließend wurde es aber ernst.

Viele einzelne Argumentationen von  Rassisten wurden vorgestellt und mögliche Reaktionsmöglichkeiten aufgezeigt. Dabei wurden auch neue Methoden gefunden, um Hass und Hetze auf der Straße zu begegnen. Allen Anwesenden wurde zudem immer wieder eingeprägt, dass es nicht zielführend sei, mit Funktionären rassistischer Organisationen ausgiebig diskutieren zu wollen. Dies werde allenfalls von Umstehenden als Interesse an deren politischer Arbeit fehlinterpretiert.

Ernster Abend mit süßem Ende

Als gegen 20:15 Uhr das Seminar sein Ende fand, bedankte sich unser Juso-Vorsitzender Leon noch einmal ausdrücklich bei Referent Fabian und dem Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“. Er resümierte seine Eindrücke von einem „gelungenen Abend“, der sicherlich jedem ein wenig weitergeholfen habe. Natürlich ging unser Referent nicht mit leeren Händen nach Hause. Als Dankeschön für sein Kommen erhielt er neben einer Schachtel Pralinen noch reichlich positives Feedback für den Rückweg.