Martin Schulz in Hattingen und Bochum

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Am vergangenen Samstag gab es den SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz in Hattingen und in Bochum zu sehen. Einmal als Papp-Figur, anschließend dann in seiner gewohnt kämpferischen Natur.

Den Anfang macht der Papp-Kamerad

Zunächst machte unser Kanzlerkandidat Station am Infostand des Ortsvereins Hattingen Mitte. Hier war er allerdings nur in Form eines Papp-Aufstellers vertreten. Entsprechend schwer tat er sich im Bürgergespräch. Zu diesem Zweck waren unsere Genossinnen und Genossen vor Ort, um mit allen Interessenten über die anstehende Bundestagswahl zu sprechen. Schwerpunktmäßig ging es dabei natürlich um unser Wahlprogramm sowie unseren Bundestagsabgeordneten Ralf Kapschack. Bei unserem SPD-Infostand mischten auch unser Landrat Olaf Schade sowie seine Stellvertreterin Sabine Kelm-Schmidt mit.

Im Anschluss machten sich dann viele auf den Weg Richtung Bochum, wo die lebendige Version unseres Kanzlerkandidaten seinen Auftritt haben sollte. Am Kap, direkt am Konrad-Adenauer-Platz und in direkter Nähe des Bochumer Bermudadreiecks, fand die Veranstaltung statt. Spaßeshalber wurde an einem Mast sogar ein Schild montiert, welches diesen Platz für die Dauer der Veranstaltung zum „Martin-Schulz-Platz“ umwidmete. Gegen 13.30 Uhr wurde die Veranstaltung eröffnet, bei der hiesige Bundestagskandidaten wie Axel Schäfer und Michelle Müntefering zu Wort kamen. Auch die amtierende Juso-Vorsitzende Johanna Uekermann ließ es sich nicht nehmen, zu erklären, warum sie den Politikstil von Angela Merkel satt habe. Es sei Zeit für etwas Neues. So sollte es auch kommen.

Martin Schulz mit flammender Rede

Um 15.00 Uhr herum erschien unser SPD-Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat Martin Schulz am Kap. Der Weg bis zur Bühne nahm allerdings einige Zeit in Anspruch – es gab viele Hände zu schütteln. Vor den insgesamt grob 2500 Leuten hielt er dann eine flammende und mitreißende Rede. Er warb dabei für gerechte Bildungschancen und für eine „Nationale Bildungsallianz“. Der Bund müsse das Thema Bildung ganz nach oben auf die Agenda packen, so Schulz. Auch dürfe Bildungserfolg hierzulande nicht abhängig von der Postleitzahl oder dem sozialen Hintergrund des Einzelnen sein. Klare Kante forderte er gegenüber Demagogen – diesseits und jenseits deutscher Grenzen. Man dürfe sich Unverschämtheiten nicht gefallen lassen, ob sie nun von der AfD oder von einem Herrn Erdogan kämen, meinte Schulz hierzu.

Themen und ein Europa-Plädoyer

Schulz wies darauf hin, dass ein Banker natürlich wichtige Arbeit verrichte. Aber ebenso sei doch auch die Arbeit einer Altenpflegerin enorm wichtig und angemessen zu honorieren. Er sprach des Weiteren über zentrale Themen wie etwa das zukünftige Rentenniveau und auch sein persönliches Herzensthema Europa. Mahnend wies er darauf hin, dass der damalige Zusammenschluss einiger Staaten zur EGKS (Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl) im Jahre 1952, also nur wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, auch ohne die BRD hätte stattfinden können. Länder wie Frankreich, gegen die man wenige Jahre zuvor noch erbittert gekämpft hätte, streckten die Hand aus für neuerliche wirtschaftliche Verbindungen und einen Neuanfang.

Man hatte wieder die Chance, in Europa anzukommen, wieder mit den anderen Staaten eine Perspektive für unser Land zu entwickeln. Dies sei keine Selbstverständlichkeit, sondern ein Glücksfall gewesen, so Schulz. Angeschlossen habe sich daran eine ganze Ära des Friedens, in der man in Europa gänzlich ohne Kriege habe aufwachsen können. Schulz warb sehr eindringlich für diese große zivilisatorische Leistung und den Wert, den der Frieden, den Europa für uns haben müsse.

Ein Auftritt nach Maß

Dieser Termin von Martin Schulz im Bochumer Bermudadreieck wird genau nach seinem Geschmack gewesen sein. Ein interessiert lauschendes Publikum und eine Bühne, auf der er seine politischen Ideen hat ausbreiten können. Wo er sich mitteilen und anderen erklären konnte, was alles besser laufen könnte. Vor allem aber, wie er Dinge in die richtige Richtung lenken möchte. Da tut es der Sache auch keinen Abbruch, dass das Wetter unerbittlich schwül über der Veranstaltung lag. Wichtig ist, dass man seiner programmatischen Linie folgt. Dafür steht Martin Schulz. Dafür lohnt es sich, am 24. September sein Kreuzchen zu setzen.

Übrigens wurde unserem mitgereisten Papp-Aufsteller noch eine besondere Ehre zuteil. Er erhielt am Ende der Veranstaltung ein Autogramm von Martin Schulz. Mit etwas Glück trägt er somit bald die Unterschrift des Bundeskanzlers auf seiner Rückseite.