Schulkonsens – (fast) alle mit im Boot
Bei der gestrigen gemeinsamen Sitzung von Jugendhilfe- und Schulausschuss einigten sich die Hattinger Ratsparteien auf einen Beschlussentwurf, wie die „Integrierte Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung“ bis 2020 aussehen soll. Diese weicht in einigen Punkten wesentlich von der ursprünglichen Vorlage der Verwaltung ab.
Schulen in Hattingen – ein breiter Entwurf
Im Vorfeld der gestrigen Ausschuss-Sitzung stellten unsere Genossinnen Dorothea Kiesewetter (Vorsitzende Schulausschuss) und Sabine Radtke (Vorsitzende Jugendhilfeausschuss) zusammen mit den Vertretern von CDU, FDP, Linke und Linke-Piraten einen gemeinsam erarbeiteten Entwurf zur Jugendhilfe- und Schulentwicklungsplanung vor.
Die einzelnen Punkte dieses Entwurfes wollen wir an dieser Stelle kurz und kompakt darstellen:
1. Grundschulen in Hattingen
Für den Zeitraum der Planung bis 2020 ist der Erhalt aller Hattinger Grundschulen (mit unterschiedlichen Zügigkeiten) geplant. Dies ist besonders für die Grundschule Holthausen zu begrüßen, da der ursprüngliche Vorschlag der Verwaltung vorsah, die Grundschule Holthausen in die freien Räume des Gymnasiums Holthausen umzuziehen – ein Vorschlag, der bei den Holthauser Eltern erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe stieß.
Verständliche Zweifel waren vor allem auch daran laut geworden, wie denn wohl Grundschüler und Sekundarschüler adäquat in einer Schule hätten zusammenleben sollen. Kiesewetter wies darauf hin, wie wichtig es sei, dass die Grundschüler ihren „geschützten Raum“ behalten können. Auch soll der Pavillon an der Grundschule Holthausen, in dem aktuell diverse Gruppen untergebracht sind und der als Bürgertreff fungiert, aufgrund seiner Baufälligkeit abgerissen und zeitnah ersetzt werden.
2. Weiterführende Schulen
Was die weiterführenden Schulen in Hattingen anbelangt, so verbleiben das Gymnasium Holthausen und das Gymnasium Waldstraße an ihren aktuellen Standorten. Die Gesamtschule Hattingen wird mittelfristig um einen Zug erweitert und wird dann 6-zügig, was dem Interesse für diese Schulform Rechnung trägt und wir sehr begrüßen. Dies setzt allerdings einen Anbau voraus, der von der Verwaltung auf seine finanzielle Umsetzbarkeit hin geprüft werden soll.
Die Realschule Grünstraße soll in den Gebäudekomplex des Schulzentrums Holthausen ziehen, in die aufgegebenen Räume der Marie-Curie-Realschule. Dies ist in unseren Augen deutlich zweckmäßiger, als die Grundschule Holthausen dorthin zu verlegen. Zu den ohnehin notwendigen Sanierungsmaßnahmen kämen dann nämlich noch entsprechende Umbaumaßnahmen für Grundschüler hinzu, die somit eingespart werden – von den möglichen Problemen des zukünftigen Schulalltages dort ganz zu schweigen.
Weiterhin soll die Verwaltung prüfen, ob das Schulzentrum Holthausen zu einem Förder- und Unterstützungszentrum weiterentwickelt werden kann.
Radtke: „Guter Konsens“
Wir freuen uns sehr, dass dieser Konsens zu den Schulen mit allen Hattinger Parteien mit Ausnahme der Grünen zustande gekommen ist. Gerade auch das Umdenken der CDU bezüglich der Grundschule Holthausen begrüßen wir sehr, hatte der Fraktionsvorsitzende Gerd Nörenberg doch zuletzt noch ebenso wie Bürgermeister Dirk Glaser Sympathien für einen Umzug der Grundschule bekundet.
Kiesewetter und Radtke zeigen sich besonders glücklich darüber, dass so ein „guter Konsens“ für die Hattinger Schullandschaft nun die Handschrift nahezu aller Ratsparteien trage. „Gerade der Bereich von Bildung und Schulen darf nicht die Spielwiese für parteipolitisches Klein-Klein sein, daher ist dieser gemeinsame Entwurf so wichtig!“, so Radtke.
Die nächste Anlaufstelle für den gemeinsamen Entwurf ist nun der Haupt- und Finanzausschuss am 03.03.2016, bevor auf der Stadtverordnetenversammlung am 17.03.2016 von allen Ratsmitgliedern darüber abschließend abgestimmt wird.