Tag der sozialen Gerechtigkeit 2025 – Ein paar Worte

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Seit 2009 rufen die Vereinten Nationen den Tag der sozialen Gerechtigkeit aus, jedes Jahr am 20. Februar. Aber was ist das eigentlich? Wie definiert sich diese „soziale Gerechtigkeit“?

Definition sozialer Gerechtigkeit

Die Bundesagentur für Arbeit schreibt dazu auf ihrer Homepage: „Eine verbindliche und einheitliche Definition sozialer Gerechtigkeit gibt es nicht. Was als gerecht oder ungerecht empfunden wird, wird in Politik und Gesellschaft häufig kontrovers diskutiert. Es gibt aber einige messbare Größen, beispielsweise die Verteilung von Vermögen und Einkommen, der Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Bildungschancen, die einen Anhaltspunkt zu sozialer Gerechtigkeit liefern.“

So gilt z.B. in Deutschland als armutsgefährdet, wer weniger als 60% des mittleren Einkommens verdient. Das waren im Jahr 2021 immerhin 16,9% aller Erwerbstätigen. Deren Kinder wiederum haben definitiv schlechtere Startchancen in ihrem Leben: Mal fehlt das Geld für Lehrmittel oder das iPad, mal wird es schwierig, Ausflüge oder Klassenfahrten zu finanzieren oder es fehlen Rückzugsmöglichkeiten, weil es kein Kinderzimmer gibt oder sich mehrere Kinder dies teilen. Und wenn es bei den schulischen Leistungen hapert, ist auch kein Geld für Nachhilfe da. Am schlimmsten trifft es diejenigen, die gerade so viel verdienen, dass sie keinen Anspruch auf staatliche Hilfe haben.

Wie es um die Verteilung von Vermögen bestellt ist, zeigt die nachfolgende Grafik der BPB:

Abbildung 1: Anteil am Gesamtvermögen nach Bevölkerungsgruppen, in Prozent. (Bundeszentrale für politische Bildung) Lizenz: cc by-nc-nd/3.0/de/

Die „untere Hälfte“ hat einen Vermögensanteil von 1,3%, das reichste Prozent besitzt 35,3% des Gesamtvermögens! Die reichsten 10% haben einen Vermögensanteil von fast 70%!

Soziale Gerechtigkeit geht uns alle an! Und natürlich werden wir nicht mit einem Federstrich alle Probleme lösen, wie uns das einige glauben machen wollen! Der Baden-Württembergische Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha hat im letzten Jahr in einem Appell dazu gesagt:

„Soziale Gerechtigkeit ist allerdings kein einmal erreichter Zustand, sie muss von allen immer wieder aufs Neue geschaffen und getragen werden. Gesellschaft und Staat müssen hier zusammenarbeiten. Jede und jeder ist aufgerufen, sich mit seinen Fähigkeiten für die Gestaltung des sozialen Lebens einzusetzen. Es ist wichtig, dass sich alle gesellschaftlichen Gruppen aktiv am politischen und gesellschaftlichen Leben beteiligen. Menschen in prekären und armutsgefährdeten Lebenslagen nehmen nachweislich weniger am politischen Leben teil.“

Was in Hattingen möglich ist

Was also können wir in Hattingen tun? Wir können zuerst dafür sorgen, dass unsere Kinder in einem Bildungssystem aufgefangen werden, welches wir so gut machen, wie wir es in unserer Kommune eben hinbekommen. Es fängt schon bei den Kleinsten an: ausreichende und qualitativ gute Kitaplätze sind ein Muss! Hier haben wir in den letzten Jahren viel erreicht, auch was die Trägervielfalt angeht! Danach kommen die Grundschulen. Wir brauchen ausreichend Plätze im offenen Ganztag und wir brauchen die Schulen in den Stadtteilen. Auch das haben wir in Hattingen geschafft.

Weiter geht es mit den weiterführenden Schulen. Wir haben nach wie vor vier davon und das soll auch so bleiben! Natürlich sind viele Schulgebäude alt, manche Schulen sind zu klein für die Anmeldezahlen und es gäbe noch vieles aufzuzählen, was besser laufen könnte. Aber viele kleine Schritte der Verbesserung ergeben irgendwann den großen Sprung und da arbeiten wir dran!

Es gibt noch viel mehr aufzuzählen: Alle Orte des sozialen Miteinanders müssen gestärkt werden, die Spielplätze, die Bürgerzentren, die Räume für Jugendarbeit, Bands, Orchester und Chöre und natürlich unsere Sportanlagen, um die Vereinsarbeit zu stärken. Viele Aufgaben für eine relativ kleine Kommune! Und, wie schon gesagt, mit einem Federstrich ist es nicht getan! Aber wir gehen sie, die kleinen Schritte und wir werden dies weiter tun!

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