Wahl – keine Mehrheit für Lehmann
Der gestrige Wahlabend war landesweit ernüchternd für unsere SPD – auch in Hattingen konnte das Bürgermeisteramt nicht gehalten werden. Auf unseren Kandidaten Manfred Lehmann entfielen 41,62 % der Stimmen, der Gegenkandidat Dirk Glaser erhielt 58,38 % an Stimmanteilen.
7543 Stimmen reichen nicht
Die Anspannung war groß, ebenso die Enttäuschung – mit einem soliden Stimmenvorsprung errang der Kandidat Dirk Glaser den Sieg bei der Wahl. An der Seite unseres Bürgermeisterkandidaten Manfred Lehmann wohnten Stadtverband, Fraktion und Unterstützer im Rathaus der Auszählung bei und fieberten gemeinsam mit. Nachdem sich der Sieg für Herrn Glaser abzeichnete, erschien dieser ebenfalls im Rathaus.
Kandidat, Parteivorstand und Fraktion gratulierten Herrn Glaser zu seiner Wahl zum neuen Bürgermeister unserer Stadt und trafen sich im Nachhinein zum Wahlkampfabschluss im Restaurant „Zur Glocke“.
Anti-SPD-Koalition fährt Erfolg ein
Vor vielen Monaten hatte sich bereits ein Drei-Parteien-Bündnis aus CDU, FDP und GRÜNEN zusammengefunden, um durch Unterstützung für Herrn Glaser einen SPD-Bürgermeister zu verhindern. Herr Glaser kandidierte parteilos, nachdem die SPD Hattingen sich im Dezember vergangenen Jahres gegen ihn und für Manfred Lehmann als Kandidaten ausgesprochen hatte. Der sich daraus entspinnende Wahlkampf hatte viel zu bieten, wobei manche Akteure es bisweilen an Fairness vermissen ließen oder auch streckenweise gänzlich stillos agierten.
Wahlbeteiligung: unterirdisch
Gerade einmal 39,93 % der Wahlberechtigten hatten sich für die Abgabe ihrer Stimme entschieden – ein Wert, der jeden Demokratiefreund traurig stimmen muss. Hier konnte die Landes-CDU zusammen mit ihrem FDP-Pendant die Früchte der damaligen Entkopplung von Stadtrats- und Bürgermeisterwahl ernten. Erst 2020 wird es wieder gekoppelte Wahlen geben.
Und weiter geht´s!
Aber den Kopf in den Sand zu stecken ist jetzt keine Option – im Gegenteil! Nach diesem Wahlausgang wird es umso wichtiger sein, dass wir als SPD Hattingen ein wachsames Auge darauf haben, was sich in der kommenden Zeit in der Hattinger Politik abspielen wird.
Herr Glaser hat viel angekündigt und versprochen. Dabei hat er besonders in die Waagschale geworfen, dass er bürgernah, unabhängig und ohne Parteizugehörigkeit sei. Wir sind sehr gespannt auf seine Zusammenarbeit mit dem Rat und für unsere Stadt Hattingen!
Ich hätte mir für Hattingen einen arbeitnehmerfreundlichen
Bürgermeister mit „Sozialem Engagement“ gewünscht, der sich
als „Anwalt der Kleinen Leute“ versteht.
Vielleicht ist aber die Politikverdrossenheit bei den
nichtprivilegierten Bevölkerungsschichten schon so groß,
dass sie in der Teilnahme an der Wahl keinen Sinn mehr sehen.
Vermutlich fehlt den Parteien heute die Nähe zum Bürger!