Neue Suche nach Standort für Feuerwache Nord
Die freiwilligen Feuerwehren aus den Ortsteilen Holthausen, Welper und Blankenstein sollen ein neues Zuhause erhalten. Darüber besteht Einigkeit. Jedoch halten wir als SPD-Fraktion den Standort, den die Verwaltung bevorzugt, nicht für die beste Wahl. Ein Gutachter soll nun Klarheit schaffen.
Feuerwache Nord braucht einen geeigneten Standort
Im Brandschutzbedarfsplan der Stadt Hattingen ist für die freiwilligen Feuerwehren aus Blankenstein, Holthausen und Welper eine neue Feuerwache vorgesehen. Gemeinsam sollen diese dann von dort aus effektiver in die Einsätze starten können. Diese „Feuerwache Nord“ braucht natürlich eine geeignete Fläche, die vielerlei Kriterien erfüllen muss. So sollte sie hinreichend groß sein, nach Wunsch der Verwaltung knapp 3.500 qm Fläche.
Die Erschließung des Geländes sollte sich vorzugsweise einfach gestalten und natürlich muss der Standort aus allen Ortsteilen zügig zu erreichen sein. All diese Vorgaben hat die Verwaltung in einer Vorlage zusammengefasst, gemeinsam mit den entsprechenden Grundstücken, die sie in Betracht zieht (siehe ergänzend dazu den gesamten Vorgang 133/2017).
Mögliche Standorte der Feuerwache Nord in Hattingen
- Heiskampstraße
- Lindstockstraße/Schulzentrum
- Hölter Busch/Zum Ludwigstal
- Blankensteiner Straße/Coca Cola-Gelände
- Bergstraße/Zum Ludwigstal
Von den genannten Standorten bevorzugt die Stadtverwaltung Hattingen die Nummer 2. Eine große Freifläche im Besitz der Stadt, vermeintlich gute Erschließung zur Straße hin, alles gute Gründe für den Standort der neuen Feuerwache Nord. Auf den ersten Blick zumindest.
Feuerwehren frustriert: Zu wenig Mitsprache
Während die Stadt und der Stadtbrandmeister den Standort Lindstockstraße bevorzugen, sehen das die betroffenen Feuerwehren in Teilen anders. Dies wurde auch beim heutigen Stadtentwicklungsausschuss deutlich, bei dem das Thema auf der Tagesordnung stand. Insbesondere die Kameradinnen und Kameraden aus Welper sind verärgert: Der Ortsteil verfügt über eine besonders aktive Truppe, deren Anfahrt bei einem Einsatz am möglichen zukünftigen Standort 2 merklich länger wäre. Zudem wird bemängelt, dass die freiwilligen Kräfte nur wenig in die Entscheidung über den Standort selbst einbezogen wurden.
Auch unsere SPD-Fraktion kritisiert das Auswahlverfahren, das zumindest in der Verwaltungsvorlage ohne Bezug auf objektive Kriterien des Brandschutzbedarfsplans vorliegt. Ob sich der Standort 2 direkt gegenüber des Schulzentrums Holthausen und mitten in einer verkehrsberuhigten Zone für die Feuerwehr überhaupt besonders gut eignet, sehen wir kritisch.
Gutachter prüft Alternative für Standort der Feuerwache Nord
Als alternativen Standort haben wir als SPD-Fraktion eine Fläche an der Blankensteiner Straße, die unterhalb des Coca Cola-Geländes liegt, ins Gespräch gebracht. Dem EN-Kreis war dieses Areal für den Bau einer Kreis-Leitstelle angeboten worden. Doch obwohl daraus nichts wurde, kommt dieses Grundstück in den Überlegungen zu der neuen Feuerwache Nord nicht einmal vor. Unser Genosse Thomas Dorndorf-Blömer forderte im Stadtentwicklungsausschuss die Stadt auf, für diesen und den Standort Lindstockstraße ein vergleichendes Gutachten in Auftrag zu geben. Vor- und Nachteile dieser beiden Standorte sollen damit objektiv benannt werden. Ebenso ist es uns wichtig, dass die freiwilligen Feuerwehrleute aller drei Wachen am Findungsprozess beteiligt werden.
Dieser Forderung ist die Verwaltung nun im Vorfeld des Haupt- und Finanzausschusses gefolgt. Der Tagesordnungspunkt „Neue Feuerwache Nord der Freiwilligen Feuerwehr“ steht für die kommende Stadtverordnetenversammlung nicht mehr auf der Tagesordnung. Die beiden Standorte werden – wie von uns gefordert – von einem Gutachter geprüft und verglichen. Außerdem ist eine eventuelle Altlastenproblematik an der Blankensteiner Straße zu klären.
Mit den Ergebnissen befasst sich dann in naher Zukunft erneut der Stadtentwicklungsausschuss und anschließend der Haupt- und Finanzausschuss. Die freiwilligen Feuerwehren aus Welper, Blankenstein und Holthausen sollen neben ihren Löschzugführern je weitere fünf Personen benennen, die gemeinsam mit dem Stadtbrandmeister mögliche Standorte diskutieren. Dadurch werden die Ortsteile aktiv und zeitnah am Diskussionsprozess beteiligt. Wir hoffen, dass damit der kommende Vorschlag für einen Standort der Feuerwache Nord nicht nur auf die Zustimmung der Politik trifft, sondern dieser dann auch von den freiwilligen Feuerwehren mitgetragen wird.